Telekom plant, das größte Funkloch der Deutschen Bahn bis 2027 zu schließen

Zwischen Berlin und Rostock gibt es ein Funkloch, das bis zu 20 Minuten im Bahnverkehr andauern kann. Die Deutsche Telekom plant, dieses Problem bis 2027 zu beheben. Zur Lösung wird die Telekom spezielle, besonders niedrige Funkmasten installieren, um die Auswirkungen auf das Landschaftsbild, insbesondere im Nationalpark, zu minimieren. Die Installation von insgesamt 14 Masten statt der bisherigen sieben wird voraussichtlich bis zu drei Jahre dauern.

Gute Nachrichten für Pendler zwischen Rostock und Berlin: Die Deutsche Telekom plant, eines der größten Mobilfunklöcher im Bahnverkehr zu schließen. Zwischen Waren (Müritz) und Neustrelitz werden 14 neue Funkmasten installiert, um das 30 Kilometer lange Funkloch im Müritz-Nationalpark zu beheben.

Der Bereich ist bekannt dafür, dass es hier zu Verbindungsausfällen von bis zu 20 Minuten kommen kann, mit einer kurzen Unterbrechung am Bahnhof Kratzeburg, den der Fernverkehr jedoch schnell passiert.

Züge, die durch dieses Funkloch fahren und derzeit mit bis zu 160 km/h unterwegs sind, werden künftig eine stabile Mobilfunkverbindung bieten. Dies betrifft sowohl Fahrgäste, die über ihre Smartphones online gehen, als auch solche, die WLAN im Zug nutzen, vorausgesetzt, der Zug verfügt über eine eigene Mobilfunkeinheit, um das WLAN bereitzustellen.

Keine ICE-Strecke, sondern eigentlich eine IC-Strecke

Seltsamerweise behauptet die Deutsche Telekom in ihrer Pressemitteilung, ein Funkloch auf einer ICE-Strecke geschlossen zu haben. Das ist jedoch nicht korrekt. Die Strecke zwischen Neustrelitz und Waren wird von der IC-Linie 17 bedient, die durch die charakteristischen Doppelstock-Triebwagen von Stadler (Kiss) bekannt ist. ICE-Züge verkehren hier nur sehr selten, wie der samstags fahrende ICE 1978.

Die IC-Linie 17 bietet eine direkte Verbindung von Rostock nach Berlin, hält am Flughafen BER und setzt die Fahrt nach Dresden, Chemnitz und teilweise nach Wien fort.

Bis zur Behebung des Funklochs wird es jedoch noch etwas dauern. Die Telekom hat angekündigt, zunächst alle erforderlichen Unterlagen in diesem Sommer zusammenzustellen. Ende August sollen die Bauanträge gestellt werden. Nach Genehmigung der Anträge kann der Bau beginnen. Das Projekt wird eine Herausforderung, da die Strecke durch anspruchsvolles Terrain verläuft.

Brandschutz und Masten nah an der Bahnstrecke

Durch die Lage im Nationalpark gibt es strenge Auflagen für den Bau der Funkmasten. Neun der 14 Masten müssen direkt im Park aufgestellt werden, weshalb ein Kompromiss gefunden werden musste. Die Telekom plant, die Masten auf maximal 25 Meter Höhe zu errichten, obwohl übliche Mobilfunkmasten zwischen 30 und 40 Meter hoch sind.

Die Masten werden sehr nah an der Bahnstrecke platziert. Dies soll nicht nur die Erreichbarkeit im Brandfall erleichtern, sondern auch die Notwendigkeit spezieller Infrastruktur im Wald reduzieren. Durch die niedrigeren Masten wird zudem das Landschaftsbild weniger beeinträchtigt.

Für die Telekom bedeutet das Projekt auch eine erhebliche Kostensteigerung: Ursprünglich waren nur sieben Masten geplant, doch aufgrund der besonderen Anforderungen müssen nun insgesamt 14 aufgebaut werden. Dies verdoppelt die Kosten, so der Netzbetreiber.

Aufgrund der Komplexität und der notwendigen Genehmigungen hat sich die Telekom bislang nicht auf ein genaues Fertigstellungsdatum festgelegt. Ein politisches Video deutet jedoch darauf hin, dass der erste Mast in etwa einem Jahr fertiggestellt sein könnte. Der vollständige Ausbau könnte bis zu drei Jahre dauern – sofern alles nach Plan verläuft. Vielleicht wird die Strecke dann auch häufiger von ICEs befahren.

Die Telekom verfolgt bis 2025 das Ziel, eine flächendeckende Mobilfunkversorgung an stark frequentierten Bahnstrecken sicherzustellen, einschließlich des Abschnitts an der Müritz. Bereits 2021 warnte die Telekom jedoch vor den Herausforderungen, die Nationalparks mit sich bringen.

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